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Musik als Fanal Ein junger Komponist aus Bursa schreibt eindringliche Lieder, eine bekannte Sängerin aus Athen intoniert diese auf unnachahmliche Weise und ein renommiertes Kammerorchester aus Berlin liefert das stimmige instrumentale Fundament. Ein Traum? Eine Momentaufnahme? Fakt ist: Musik war der gesellschaftlichen Realität schon immer einen Schritt voraus. Wenn in Deutschland die Angst vor einer angeblichen islamischen Unterwanderung Talkshows und Stammtische beherrscht, wenn in Griechenland und der Türkei nationalistische Tendenzen unvermindert das politische Klima beherrschen, dann setzen sich der kurdische Türke Taner Akyol, die Griechin Maria Farantouri und das deutsche Kammerorchester Berlin mit einem genialen Handstreich einfach darüber hinweg. Nicht in erster Linie um der Politik Willen, sondern vor allem wegen der Kunst. Natürlich besitzt die Kunst im Einzelnen und die Musik im Speziellen im Idealfall immer mehr Durchschlagskraft, als jedes politische Argument. In erster Linie sei es ihm darum gegangen, seine Kompositionen von einer hoch geschätzten Vokalistin, einer großen Stimme wie Maria Farantouri in alle Welt hinaustragen zu lassen, erklärt Taner Akyol seine Motivation. Denn ihre persönliche Sichtweise auf das Leben stünde seiner überaus nahe. Die Nationalität habe dabei keine Rolle gespielt. „Warum auch? Das war für sie und für mich noch nie die entscheidende Frage.“ Aber gerade dieses Selbstverständnis im Umgang miteinander verleiht der Angelegenheit eine tiefgehende politische Dimension. Als Akyol seinen Studienfreund Symeon Ioannidis mit der Idee konfrontierte, seine Lieder von Maria Farantouri und dem Kammerorchester Berlin interpretieren zu lassen, da wurde beiden schnell klar, dass hier etwas ganz Besonderes heranreifen könnte. Ioannidis begann, alte anatolische Gedichte mit großem Feingefühl für das Bewahren ihres ursprünglichen Inhalts ins Griechische zu übersetzen. Er legte sie Maria Farantouri quasi in den Mund. Zunächst hatte der Komponist nur gehofft, dass die vielbeschäftigte Weggefährtin von Mikis Theodorakis und Friedensaktivistin wenigstens einen Teil seiner Stücke singen würde. Doch als sie sich bei der ersten Probe spontan bereit erklärte, gleich allen ihre unvergleichliche Stimme zu leihen, glich dies für Taner Akyol einem Ritterschlag: „Es hat mich sehr berührt“. Die Aufnahmen begannen in Berlin und endeten in Athen. Dabei entwickelte sich diese unerklärbare Magie von Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit. Griechische, türkische und kurdische Musik stehen völlig gleichberechtigt nebeneinander und verschmelzen im Laufe eines ebenso fremdartigen wie magischen Hörprozesses zu einer großen Klangsprache, getragen von den feinen Nuancen des Orchesters. Wie selbstverständlich intoniert Maria Farantouri „Daye Daye“ (Mutter, Mutter), eine Komposition von Memet Çapan über das Massaker von Dersim, bei dem die türkische Armee 1937 den Widerstand der alevitischen Landbevölkerung niederschlug. Taner Akyol baute um die Originalmelodie herum ein eigenes Arrangement voller Schmerz, Trauer und Wut, während Maria Farantouri dieses vielleicht wichtigste Stück der gesamten Produktion auf Zaza singt, einem alten, eigenständige Dialekt, den die Unesco offiziell in die Liste der vom Aussterben bedrohten Sprachen aufnahm. Das Massaker gehe heute unvermindert weiter, klagt Taner Akyol, wenn auch auf andere Weise. Durch den Bau von Staudämmen wolle die Regierung die geheiligen Stätten von Dersim, das inzwischen Tunceli heißt, fluten, um die Besonderheit der Provinz im anatolischen Hochland ein für allemal auszuradieren. Gerade deshalb sei es ihm besonders wichtig gewesen, dass Maria Farantouri „Daye Daye“ auf Zaza gesungen habe. „Ich möchte nicht, dass man denkt, diese Arbeit sei explizit für die türkisch-griechische Freundschaft geschaffen!“ In Anatolien besitzt das Volkslied einen unvermindert hohen Stellenwert. In nahezu jedem Haus gibt es die anatolische Knickhalslaute Bağlama, besser bekannt unter dem Namen Saz. Auch Taner Akyol, dieser in Berlin lebende Kurde, hat sich in den vergangenen Jahren intensiv mit dem Instrument seiner Väter beschäftigt und dadurch seine Wurzeln kennengelernt. „Zaza ist meine Muttersprache; ich spreche und verstehe sie jedoch nicht“, sagt er in fließendem Deutsch. „Aber ich begreife allmählich, dass die Gesellschaft die Musik nutzt um sich zu artikulieren.“ Der Volksliedsänger, also der Dichter und Liebessänger, sei mehr als nur ein Musiker. Er transportiere vielmehr unterschiedliche Meinungen verschiedener Themen, politische oder gesellschaftliche. Wie der Name schon andeutet, sei es der Volksliedsänger, der die Anliegen aus dem Volk an die Öffentlichkeit trage. Akyol: „Aber manchmal erreichen die Verliebten nicht die Geliebten.“ Die Worte des türkisch-alevitischen Dichters und Freiheitskämpfers Pir Sultan Abdal aus dem 16. Jahrhundert, von dem die Verse „Su“ (Wasser) und „Bįlen Gelsįn“ (Lass ihn kommen) auf der CD enthalten sind, besitzen für Taner Akyol unvermindert Strahlkraft. In der Politik wie in der Gesellschaft. „Ich wünschte, während ich komponierte, dass diese Worte an anderen Orten der Welt andere Völker hören und verstehen werden. Ich wollte mit den Möglichkeiten des heutigen musikalischen Ausdrucks vermitteln, was vor und nach den Gedichten passiert ist.“ Ein Wunsch, der mit Hilfe von Maria Farantouri sowie dem Kammerorchester Berlin auf faszinierende Weise Wirklichkeit geworden ist. Reinhard Köchl Taner Akyol wurde 1977 in Bursa (Türkei) geboren und lernte von klein auf Baglama, Violine und Klavier. Schon als Teenager arbeitete er professionell als Baglama-Spieler. Mit 19 Jahren zog er nach Berlin: Dort studierte er Komposition bei Prof. Kyburz (Hanns Eisler Musikhochschule) und nach dem Diplom-Abschluss (2003) bei Prof. Zimmermann (Universität der Künste). Er gründete das interkulturelle Ensemble Cornucopia und leitet seit 2004 das

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